Dank aus Haiti sowie unsere aktuellen Schwerpunkte
Wenn man mal in der Gegend von Jérémie in Haiti angekommen ist, am „Ende der Welt", wird einem klar, weshalb ein Radiosender gerade dort so viel bedeutet und weshalb die Menschen sich über die Hilfe so freuen. Es ist ein einfaches, oft eintöniges Leben mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten. Da ist ein Radio eine wichtige Informationsquelle und eine Erfrischung, ein unsichtbarer Tunnel zum Rest der Welt. Dass Sie mit uns dieses Projekt ermöglicht und durchgeführt haben ermutigt das Radio Lumière Team in Jérémie sehr, denn auf ganz natürliche Weise haben bei dem landesweiten Netzwerk oft andere Stationen und deren Probleme Priorität.
Wir möchten Ihren Blick nun aber auf die beiden Projekte lenken, auf welche wir unsere Kräfte in den kommenden Monaten konzentrieren möchten. Wir vertrauen fest darauf, dass, so Gott will, ausreichend Mittel zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen werden. Für den Grundstückskauf von Marie-Annette (Infobrief 2/2012, Projekt AH05) haben Sie uns die notwendigen 4.100 € zur Verfügung gestellt. Die Überweisung nach Haiti ist aktuell in Vorbereitung. Auch die Familie von Dura möchten wir, wenn möglich in diesem Jahr, unterstützen.
In Bezug auf Radio Lumière fokussieren wir nun auf den Sendemasten auf dem Bergrücken „Morne Brieux" (Projekt RL03), welcher an der Südküste westlich von „Les Cayes" benötigt wird. Dazu haben wir auch entschieden, einen Container mit Material nach Haiti zu senden. Doch detailliertere Informationen werden in weiteren Briefen folgen.
Mit dem Bibelvers aus Matthäus 6,34 möchte ich Sie von ganzem Herzen grüßen. Zu oft drehen sich auch unsere Gedanken um Sorgen und alles was wohl kommen mag. Mögen wir steht's unser Vertrauen und unseren Blick auf den lebendigen Gott lenken.
„Darum sorgt nicht für morgen,
denn der morgige Tag wird für
das Seine sorgen. Es ist genug,
dass jeder Tag seine eigene Plage hat."
Ihr
„Chaotisch“ anmutende Normalität Haiti‘s
Rara Gruppen tanzen auf der Strasse ums Auto herum
Rara wird in Haiti von Vodou Anhängern in den Wochen vor Ostern veranstaltet. Es sind Tänze und Lieder mit einfachen selbstgebastelten Instrumenten sowie Verkleidung in Anlehnung an den Karneval. Es soll vor allem dem Gedenken an die afrikanischen Vorfahren dienen, aber auch den Indianerstämmen der ursprünglichen haitianischen Bevölkerung wird gedacht. In oft sehr grossen Menschenansammlungen bewegen sich die Rara Gruppen von Ort zu Ort auf der Strasse, friedlich aber meist doch alkoholisiert
Nachtrag: Auf der Fahrt nach Port-au-Prince begeneten wir diesem einzigartigen Gefährt, das den Begriff "Improvisation" sehr gut verkörpert und einer der wichtigsten Bestandteile des Lebens in Haiti ist.
Auch mussten wir ohne Regen nochmals durch viel Wasser fahren. Die Abwasserrohre waren verstopft im Stadtteil Martissant. Das schwierigste war dabei, die unsichtbaren Löcher und fehlenden Kanaldeckel ausfindig zu machen, selbst ein Bagger der eigentlich helfen sollte kam in Schwierigkeiten.